Schlagwörter
Baumgeschichte, Herbstgeschichte, Herbstgeschichtem Blättergeschichte, Jahreskreislauf der Bäume, Kastaniengeschichte, Kindergeschichte, Musik von Paul G. Walter, Waldgeschichte
Der Herbstwind und die Bäume am Marktplatz
Eine heftige Windböe fuhr durch die alten Ulmen, Buchen und Kastanienbäume am Marktplatz. Huiiii! Mit lautem Rascheln rieselten gleich hundert und mehr gelbe Blätter wie in einem dichten Blätterregen zu Boden. Hier und da plumpste mit einem lautem Plopp auch auch eine der letzten Kastanien von den Bäumen.
Huiiii und Plopp!
Schön war das! So richtig herbstlich.
Huiiii und Plopp pustete der Wind erneut in die Baumkronen.
„Huiiii!“, sirrte er vor Vergnügen.
„Huiiii!“, raunten die Blätter und eines nach dem anderen lösten sie sich von den Ästen. Wirbelnd tanzten sie durch die Luft.
„Huiiii!“, jubelten die Kinder. „Herbst ist schön und der Wind ist toll. Huiii und plopp!“
Und eifrig sammelten sie die Kastanien ein und steckten sie in ihre Jackentaschen.
Die Kinder beeilten sich, denn es hingen nur noch wenige Früchte an den Zweigen.
„Bald sind die Bäume kahl und leer“, sagte eines der Kinder. Ein bisschen wehmütig blickte es in die Baumkronen hinauf. „Irgendwie macht der Herbst auch ein bisschen traurig, oder?“
„Warum das?“, fragte ein anderes Kind.
„Weil nun all die schönen Blätter und Kastanien von den Bäumen fallen. Bald werden die Äste ganz kahl sein. Und das sieht eben traurig aus.“
„Aber sie kommen ja wieder, die Blätter“, sagte eine drittes Kind. „Mein Papa hat mir erklärt, dass die Äste schon jetzt für jedes neue Blatt im Frühjahr einen Platz frei halten.“
„Echt wahr?“
Das Kind nickte. „Du kannst es sehen an den kleinen braunen Knubbeln.“ Es griff nach einem Buchenzweig und tastete ihn vorsichtig ab. „Siehst du? Hier wird nächstes Jahr ein neues Blatt wachsen. Und hier. Und hier. Und da auch.“
„Toll!“ Die Kinder staunten.
„Und neue Bucheckern und Kastanien wachsen dann auch?“
„Klar. Nach der Baumblüte. Jetzt aber brauchen die Bäume ein bisschen Ruhe. Irgendwann müssen sie ja auch mal schlafen, oder?“
„Klar.“ Das Kind, das eben noch traurig war, nickte zufrieden. „Dann werde ich jetzt ganz fröhlich sein.“
In diesem Augenblick fiel eine Kastanie – plopp! – direkt auf den Kopf des Kindes.
Das Kind lachte. „Er hat es gehört, der Baum. Und er ist einverstanden.“
Da lachten alle Kinder – und der Wind, der lachte mit.
© Elke Bräunling
Und HIER findet Ihr weitere Geschichten zu Wind und Kastanien: Das kleine Kastanienwunder, Die Kastanien und der Herbstwind und Der Herbstwind und die Bäume
Kastanienherbst, Bildquelle © Couleur/pixabay
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Der Jahreskreislauf der Bäume – Eine Bildergeschichte mit Entspannungsmusik von © Andrea Oberdorfer, Elke Bräunling und Paul G. Walter
Pingback: Bäume im Herbst – eine neue Geschichte bei den Herbstgeschichten « Märchenwald
shelkagari sagte:
Genau so ist es! Herbst und Winter bedeuten nicht Tod und Sterben, sondern das Vorbereiten für neues Leben und Wachstum…
Herzliche Grüße!
Märchenfrau sagte:
Genau, du Liebe! Es ist schön, wenn die Menschen dies begreifen und es wäre noch schöner, wenn sie es auch wirklich begreifen würden und nicht immer nur nach „Superwetter“ gieren und im Herbst über den „Blues“ klagen. Jeder Tag im Jahr hat seine schönen und weniger schönen Seiten. Was wir daraus machen, das ist unser Ding alleine. Tag für Tag aufs Neue.
Liebe Grüße und einen drohenden Finger gegen die „Hex“
Elke
muellerssicht sagte:
Eine schöne Herbstgeschichte. Ich mag sie sehr. Schwingt doch in jedem Herbst gleich das
Versprechen des kommenden Frühjahrs mit. Und bei einem Herbst wie in diesem Jahr kann eigentlich keiner traurig sein.
LG Michel
Märchenfrau sagte:
Lieber Michel,
ich dank dir für deinen Besuch in unserer „Herbstgeschichten-Hütte“.
Weißt du, traurig sollte man im Herbst so gar nicht sein. Die Natur braucht eben auch ihren Schlaf und den gönnen wir ihr von Herzen.
Liebe Grüße
Elke
mausi61 sagte:
Bund, Bund,Bund ist die Welt im Herbst,
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Ich wünsche dir eine
wunderschöne sonnige Woche Ruthi :)
Märchenfrau sagte:
Wie schön! Danke Ruthi!
:)
Anna-Lena sagte:
Tatsächlich finden sich an manchen Bäumen schon vorfrühlingshafte Zeichen. Gönnen wir der Natur eine Ruhepause, die wir auch von Zeit zu Zeit beanspruchen.
Deine Herbstgeschichten sind schön zu lesen, liebe Elke :-)
Liebe Grüße
Anna-Lena
Märchenfrau sagte:
Danke, Anna-Lena. Dein Urteil bedeutet viel. Echt wahr … :)
Liebe Grüße
Elke
levervitalife sagte:
Sehr schöne Geschichte!!! :)
Märchenfrau sagte:
Dankeeee :)
Märchenfrau sagte:
Ganz lieben vielen Dank für Eure netten Worte und Kommentare.
Viele Menschen lassen sich von fallenden Blättern traurig stimmen, doch eigentlich ist das Frühjahr gar nicht weit. Die Zeit vergeht so schnell und eine Ruhepause braucht jedes Lebewesen, auch die Bäume …
Liebe Grüße Euch allen
Elke